Berliner Ballade (1948)
Drehbuch: Günter Neumann

Der Günter-Neumann-Stiftung ist es gelungen, im Jahre 2017 die Rechte an dem Film zu erwerben. Der Film war praktisch seit sechzig Jahren nicht mehr aufgeführt worden - mit Ausnahme einer Sendung im Fernsehen des Bayerischen Rundfunks.


Es war erforderlich, den Film zu restaurieren und zu digitalisieren, um ihn für heutige Aufführungen wieder verwendbar zu machen. Außerdem war es notwendig, den Film mit englischen und französischen Untertiteln zu versehen und in einer barrierefreien Fassung herzustellen. Die Restaurierung und Digitalisierung erfolgte durch die Firma "STUDIO Hamburg Postproduktion GmbH". Die Digitalisierung wurde von der Filmförderungsanstalt (FFA) gefördert. Dieser Vorgang war im April 2019 abgeschlossen.


Der Film wurde auf dem Filmfestival "Il Cinema Ritrovato" in Bologna im Jahr 2019 zweimal gezeigt und stieß auf positive Resonanz. 


Die DVD/BluRay zu dem Film ist inzwischen bei Fernsehjuwelen GmbH, Waldhaus 1, 65396 Walluf, Telefon: 06123/999-2190, erschienen und kann dort, aber auch über die Stiftung bezogen werden.


Darüber hinaus steht der Film für Interessenten (z.B. Kinobetreiber, Schulen, Volkshochschulen etc.) zur Verfügung. Der Verleih erfolgt u.a. über die Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen, Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin, Telefon: 030 - 300 90 30.


Ferner ist der Film über das Internet verfügbar - z.B. bei "alleskino.de" und "filmsortiment.de".

Kurze Inhaltsangabe

Ein unsichtbarer Erzähler führt den Zuschauer aus der schönen, modernen Welt des Jahres 2048 zurück in das Berlin der frühen Nachkriegszeit und lenkt den Blick auf Otto Normalverbraucher, einen quasi synthetischen Durchschnittsdeutschen, der in der Folge typische Probleme jener Jahre durchlebt. Der für den irrwitzigen Alltag dieser Zeit betont harmlose und gutgläubige Normalverbraucher versucht, in seiner teils zerstörten, teils von ungebetenen Gästen in Besitz genommenen Wohnung Platz zu finden, durchwandert auf seiner Suche nach Arbeit und Brot die Trümmerlandschaft Berlins, besucht politische Veranstaltungen, erlebt neben Egoismus, Mißmut und Gleichgültigkeit auch alten und neuen Militarismus.

Seine Träume vom Überfluß führen den Normalverbraucher immer wieder zu einer hübschen Verkäuferin, die er schließlich ehelicht. Doch die politisch-militärische Entwicklung während der Berliner Blockade bedroht nochmals den Normalverbraucher: symbolisch wird er niedergeschlagen, erhebt sich im letzten Moment, um statt seiner die schlechten menschlichen Eigenschaften zu beerdigen, wodurch der Weg ins private Glück dann endlich frei wird.

Regie:    Robert A. Stemmle
Buch:    Günter Neumann
Kamera:    Georg Krause
Musik:    Werner Eisbrenner, Günter Neumann
Länge:    91 Minuten
Uraufführung:    31.12.1948 (West-Berlin)
Prädikate:    Sonderpreis für die „geistvolle Darstellung der deutschen Nachkriegsverhältnisse“ bei den internationalen Filmfestspielen in Venedig 1949 (Biennale).

Darsteller:   
Gert Fröbe:   Otto Normalverbraucher
Aribert Wäscher:   Anton Zeithammer
Tatjana Sais:    Ida Holle
Ute Sielisch:    Eva Wandel
O. E. Hasse:    Reaktionär/Straßenbahnschaffner/
Friedhofsdiener
Werner Oehlschläger:   Raisonneur
Hans Deppe:    Emil Lemke
Erwin Biegel:    Herr vom Bezirksamt
Herbert Weißbach:    Kunde der Amorzentrale
Rita Paul:    Sängerin in der Torero-Bar

und viele Andere

Quelle: Filminstitut Hannover

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